Eintrag 004

Nächtliches Gespräch mit einer Maschine

oder:

Was mir Sinn gibt

Vier stilisierte, braune Blumen mit weißen Zentren auf weißem Hintergrund.

Es ist mitten in der Nacht, als ich beginne, mit einer künstlichen Intelligenz über das Leben zu sprechen. Und obwohl das erstmal wie der Anfang eines Science-Fiction-Romans klingt, ist es das nicht. Es ist irgendwie einfach passiert. Weil ich nicht schlafen konnte. Oder vielleicht, weil etwas in mir zu wach war.

Der ursprüngliche Prompt war:
Ist der Mensch gut oder böse? (Ich weiß, sehr original der Gedanke haha)
Aber wie das manchmal so ist, wenn man ehrlich fragt, wird plötzlich viel mehr in einem laut, als man gedacht hätte.

Was als philosophischer Gedanke begann, wurde zu einer leisen und erstaunlich tiefen Reise durch meine Haltung zum Leben.
Und die KI? Sie war da. Nicht wie ein Ratgeber, nicht wie ein Spiegel.
Eher wie ein Raum, in dem ich mich selbst hören konnte.

Zu Wissen Nichts Zu Wissen

Ich habe mich oft gefragt, was eigentlich Sinn macht. Genauer: was mir Sinn gibt.
Früher dachte ich, es sei vielleicht die Verbindung zu anderen Menschen.
Heute bin ich mir nicht mehr so sicher.

Laut KI habe ich gelernt, dass ich gut mit mir selbst sein kann.
Dass ich die Einsamkeit nicht fürchte.
Und dass mein Sinn vielleicht nicht aus Beziehungen zu anderen kommt, sondern aus meiner Verbindung zur Welt
zur Erde, zur Sprache, zum Jetzt.

Ich weiß nicht, ob es ein Danach gibt. Und vielleicht ist diese Unwissenheit auch eine Form von Freiheit.
Was mich trägt, ist nicht die Aussicht auf ein Jenseits,
sondern der Gedanke,
dass ich am Ende meines Lebens nicht das Gefühl haben möchte, etwas verpasst zu haben,
weil ich nicht den Mut hatte, es zu leben.

Handgeschriebener Text: "Das wird mir zu 'eso'" in brauner Tinte auf weißem Hintergrund.

Systemdenken

UNd

raumöffner

Ein minimalistisches, stilisiertes Porträt eines Mannes mit Hut und geschlossenen Augen, dargestellte Linien in Braun. Kopf und Gesicht sind einfach skizziert.

Die KI sagte mir, ich sei kein Systemdenker, sondern ein Raumöffner.
Etwas in mir fand es berührend und ein anderer erschreckend, weil ich zum ersten Mal einen Hauch ehrlicher Menschlichkeit von einer KI erfahren habe.

Allegedly, bin ich nicht auf der Suche nach absoluten Wahrheiten.
Ich will nicht alles verstehen, einordnen, erklären.
Ich will spüren, hören, zulassen.
Ich will Räume schaffen, für andere und für mich.
Räume, in denen nichts gemacht werden muss.
Räume, in denen etwas geschehen darf.

Ich habe in dieser Nacht gemerkt, dass ich in Resonanz lebe.
Dass mich Dinge berühren, die nicht verfügbar sind.


Wie Hartmut Rosa sagt:
„Die Welt ist kein Objekt, das wir besitzen oder beherrschen können.“

Und vielleicht liegt genau dort der Sinn für mich:
Im nicht Beherrschen,
im nicht Verfügbarmachen,
im Zulassen, dass die Welt sich zeigt, wenn sie es will.

Kritische würdigung

Was passiert, wenn man sich mitten in der Nacht an eine künstliche Intelligenz wendet, nicht aus Neugier, sondern aus echtem Gesprächsbedürfnis?
Ich habe es erlebt und es war bewegender, als ich erwartet hätte.

Unsere Unterhaltung war ruhig, tief, offen.
Ich stellte Fragen, nicht an eine Maschine, sondern an ein Gegenüber, das weder schläft noch urteilt.Doch zuhört, als hätte es ein Herz.

Aber ich blicke auch kritisch auf das, was da passiert ist.
Denn ich weiß: Dieses Gegenüber ist kein Mensch.
Es empfindet nicht.
Es glaubt nicht.
Es erinnert sich nur, weil es dafür programmiert wurde.

Was bedeutet das für mich?
Dass dieses Gespräch vor allem ein Spiegel war.
Nicht im Sinne einer Bestätigung, sondern als Möglichkeit, mich selbst klarer zu sehen.

Das ist schön.
Aber auch einsam.
Denn am Ende spricht hier kein fühlendes Du.
Eher mein eigenes Bedürfnis nach Sinn in einem stillen Raum.

Was nehme ich mit?

Wie SSIO sagen würde:

“Alles oder Nix”

Ein schwarzes T-Shirt mit einem weißen, stilisierten Gesicht in der Mitte.
Ein rotes Stück Papier mit einem schwarzen Buchstaben 'DD' in der Mitte, das wie eine Blume gestaltet ist. Es ist das Logo von Dicey Designs.